Es ist zu spät, er ist drin
Postkoloniale Rollenspiele: Das Salzburger Museum der Moderne zeigt eine Werkschau von Yinka Shonibare
Sabine MatthesDer britisch-nigerianische Künstler Yinka Shonibare CBE weiß um die subversive Kraft der schwarzen Dandys. Mit Mode und Stil haben sie sich, über Zeiten und Länder hinweg, den schwarzen männlichen Körper als eine Bühne persönlicher Freiheit und Selbstschöpfung zurückerobert. Spielerisch, stolz und flamboyant provozieren sie mit ihren Grenzüberschreitungen die allgemeine Ordnung. So protestierten die Dandys des Kongo, die Sapeurs, in den 20er Jahren mit der schrillen Eleganz ihrer raffinierten Anzüge gegen die europäischen Kolonialherren, in den 60ern gegen Präsident Mobutu und heute gegen die Hoffnungslosigkeit. Für Yinka Shonibare sind solche Maskeraden und Rollenspiele eine Form von Macht, die er nutzt, um sich Freiraum zu verschaffen, seine Phantasien zu erforschen und Kontrolle über das eigene Image zu gewinnen. Rund 60 seiner Arbeiten aus den letzten 30 Jahren sind bis Anfang Oktober in einer großen Werkschau im Museum der Moderne in Salzburg zu sehe...
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