Radioaktivität
Gegen die Geräuschtapeten des Rundfunks gründete sich die Initiative Rotationsverbot
Sebastian NohnIm Grunde ist es egal, welchen Radiosender man einschaltet. Spätestens nach einer halben Stunde hört man denselben, neuen Hit von J-Lo oder Scooter. Selbst wer ihn mag, wird ihn nicht unbedingt noch kaufen. Liegt also die Krise der Musikindustrie gar nicht im Internet begründet, sondern an der Praxis der Radiosender, den gleichen Song mehrmals am Tag, oft im Stundenrhytmus zu wiederholen? Dieser Meinung jedenfalls sind die Gründer der Initiative Rotationsverbot, darunter Gerd Höschen, Club- und Radio-DJ aus Sinzig in Rheinland-Pfalz.
Das von nahezu allen Radiosendern praktizierte Prinzip der Rotation läßt nur noch Platz für große Künstler, oder besser: große Plattenlabels. Es verschwinden ganze Musikstile aus der Radiolandschaft. Billiger Trance und R’n’B dominieren. Kaum ein Sender spielt noch mehr als einen Rocksong pro Stunde. Selbst heilige Kühe wie RPR2 werden durch Hitradios ersetzt, im konkreten Fall durch BigFM.
Zur Zeit wird als Lösung alle...
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