Der Witz des Kalküls
»Berlinale Summer Special«: Ryusuke Hamaguchis Episodenfilm »Wheels of Fortune and Fantasy« gewinnt den Silbernen Bären
Peer SchmittDen Silbernen Bären für den großen Preis der Jury bekam bei der diesjährigen Rumpf-Berlinale, dem sogenannten Summer Special, der japanische Film »Wheel of Fortune and Fantasy« (»Guzen to sozo«) von Ryusuke Hamaguchi. Es ist ein Episodenfilm, im Grunde eine Aneinanderreihung von drei Kurzfilmen, die selbst wiederum jeweils erkennbar in drei Akte gegliedert sind.
Die motivische Klammerung ist dabei denkbar vage: der Zufall, das Versehentliche, die verfehlte Absicht. Den Zufall – den kann es doch bei einer so sorgfältigen Konstruktion überhaupt gar nicht geben, das ist doch wohl abgekartet von vorne bis hinten, oder nicht?
Der Zufall hier ist tatsächlich ziemlich kalkuliert. So eine Zufallskalkulation nennt man gemeinhin Wahrscheinlichkeit, die wiederum als Gradmesser für sogenannten Realismus gilt. Unwahrscheinlich ist unrealistisch. Der Witz des Kalküls liegt dann darin, die Unwahrscheinlichkeit der jeweiligen Situation von Episode zu Episode sanft zu steig...
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