Verfeindete Doppelhaushälften
Die Architekturhistorikerin Turit Fröbe überliefert der Nachwelt Fotos eigenwilliger deutscher Eigenheime
Gerhard HenschelBausünden sind vermutlich so alt wie die zivilisierte Menschheit. Manche von ihnen, zum Beispiel die nichtsnutzigen ägyptischen Pyramiden, adelt allein ihr hohes Alter, während es für die Bausünden der Gegenwart nur eine einzige Fürsprecherin gibt: die Architekturhistorikerin Turit Fröbe. Ihrem vor acht Jahren veröffentlichten Standardwerk »Die Kunst der Bausünde« hat sie jetzt einen zweiten Band folgen lassen (»Eigenwillige Eigenheime. Die Bausünden der anderen«), und gewidmet hat sie ihn allen Eigenheimbesitzern, »die mit ihren liebenswürdigen, phantasievollen Gestaltungen dafür sorgen, dass das Flanieren in den Siedlungen unserer Städte so wunderbar abwechslungsreich und inspirierend ist«.
Das ist beißende Ironie. Die Fotos in diesem Buch zeigen dilettantisch und geschmacklos überformte Hauseingänge, säulenverkrebste Fassaden, pseudobarock nachverdichtete Plattenbauten, regenbogenfarbenfrohe Dachziegel, untereinander verfeindete Doppelhaushälften, versi...
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