Nötigung aus Nyon
Die UEFA will Zuschauer bei der Fußball-EM erzwingen. München und drei weitere Ausrichterstädte sollen sich beugen. Ein Kommentar
Andreas MüllerFrank Ulrich Montgomery, der Präsident des Weltärztebundes, warnte am vorigen Wochenende wegen der Coronapandemie vor dramatischen Zuständen auf den Intensivstationen bis hin zu Triageszenarien. Der europäische Fußballverband UEFA treibt dennoch ungerührt sein makabres Spiel. Während in der Pandemie europaweit reihenweise gestorben wird, soll ab dem 11. Juni einen Monat lang in zwölf Ländern ein kontinentaler Fußballmeister ermittelt werden – und das auf Biegen und Brechen vor Zuschauern. Von seiner ultimativen Forderung nach »keinerlei Geisterspielen« weicht UEFA-Chef Alexander Ceferin keinen Deut ab. Acht Ausrichterstädte haben sich seinem Diktat bereits gefügt, im Unterschied zu vier anderen, inklusive München. Das Quartett könnte seinen Gastgeberstatus am 19. April verlieren, falls es bis dahin nicht »Nachbesserungen« zusagt, sprich: Garantien für EM-Spiele mit Publikum. Eine Nötigung ohne Beispiel.
Als im Vorjahr der Bundesligafußball nach dem ersten ...
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