Echt reaktionär
Saudumm, terroristisch und homophob: Der Skandalfilm »Irreversibel«
Andreas Hahn»Alles, was Sie hier sehen, passiert in Echtzeit«,
heißt es in der Lektüreanleitung zur US-amerikanischen
TV-Serie »24«, deren erste Staffel noch bis 28.
September auf RTL 2 zu sehen ist. 24 Stunden respektive Folgen lang
ringt ein FBI-Agent mit dem Terrorismus. Das Programm ist klar:
maximaler Realitätseffekt, Versuch totaler Repräsentation
– ein Programm, das scheitern muß.
Zwar ist die »Echtzeit« ein objektives Maß
– die Uhr läuft mit –, aber die in ihr
stattfindenden Aktionen sind seltsam diskontinuierlich. Selten hat
man fragmentiertere Fernsehbilder gesehen, selten wurden die
Techniken des jump cuts und split screens exzessiver eingesetzt.
Die unendlich vielen Gleichzeitigkeiten der 24 Stunden lassen die
»Echtzeit« gleichsam zerfallen.
»24« firmiert als Experiment. Filmischer Alltag ist die
»Echtzeit« hingegen in der Pornographie. Hier
repräsentiert der sexuelle Akt – zumindest dem Ideal
nach – lediglich sich selbst i...
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