Nichts endgültig
Am Sonntag beim Berliner Aktionstag dabei: die Antifaschistin, Fotografin, Übersetzerin Lore Krüger
Cristina FischerParis 1937. Ein Porträtfoto in Schwarzweiß. Ein Mädchen, eine Studentin, mit kinnlangem, in der Mitte gescheiteltem schwarzen Haar. Den Kopf in die Hände gestützt, den Blick gesenkt, das kindliche Gesicht verschlossen, von Traurigkeit und Trotz erfüllt. Ein dunkler Pullover, ein breiter Armreif, eine Spangenarmbanduhr und ein großer Ring: Schmuck oder Rüstung gegen eine unsichere Welt? Es ist die 23jährige Emigrantin Lore Krüger. Das Foto wurde von der französischen Malerin und Fotografin Florence Henri aufgenommen, Schülerin des Malers Fernand Léger und vom Bauhaus beeinflußt.
Die so zerbrechlich wirkende Lore hatte zu dieser Zeit schon mehrere Jahre eines abenteuerlichen und strapaziösen Exils hinter sich. Geboren 1914 in Magdeburg als Tochter einer bürgerlichen jüdischen Familie, war sie unpolitisch aufgewachsen. Die Machtergreifung der Nazis in Deutschland 1933 hatte sie so entsetzt, daß sie sich entschied, ihre Heimat zu verlassen. In England war...
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