Echte Kunst spricht nicht
Oder etwa doch? Victor Klemperers Kinotagebuch
Lothar ZieskeIn Victor Klemperers (1881–1960) Leben hat es »Licht und Schatten«, so der Titel eines neuen Bandes mit Tagebucheintragungen zu seinen Kinobesuchen, in ungleicher Verteilung gegeben. Die antisemitische Diskriminierung, die er während der Weimarer Republik etwa bei der Besetzung von Romanistiklehrstühlen erlebte, wurde nach 1933 kontinuierlich verschärft. Letztlich wäre Klemperer im Februar 1945 deportiert worden, hätte seinen Wohnort Dresden nicht das alliierte Bombardement getroffen. Auch sein Leben als geachteter Professor in der DDR stand im Schatten der Vergangenheit. Zum Teil vergeblich versuchte er, sich nachträglich die Anerkennung zu erarbeiten, die ihm versagt worden war.
Das Licht in seinem Leben verkörperte seine Frau Eva, die ihm in der Nazizeit als Nichtjüdin das Leben rettete, indem sie sich nicht von ihm scheiden ließ. Neben der Literatur und der Wissenschaft galt Klemperers Leidenschaft dem Kino. Das zeigte sich besonders während des Faschi...
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