Die Melodie ist nur eine Ausrede
Irgendwer bleibt auf der Strecke: Zwei Filme über Stimme, Geld und die Seele der Musik
Peer SchmittWer singt? Wer spricht? Wessen Stimme zählt?
»Sie scheren sich einen Dreck um mich. Alles, was sie wollen, ist meine Stimme. Das hab ich schon mal begriffen, und sie werden mich genauso behandeln, wie ich das will, ganz gleichgültig, wie sehr es ihnen weh tut. Sobald sie meine Stimme dann mit einer dieser Maschinen aufgenommen haben, ist’s wieder, als wäre ich irgendeine Nutte, und sie drehen sich um und ziehen sich die Hose hoch. Danach bin ich nutzlos für sie.«
Die Stimme, die das ausspricht, gehört der Figur der Gertrude »Ma« Rainey im Theaterstück »Ma Rainey’s Black Bottom« des 2005 verstorbenen Dramatikers August Wilson. Das Stück stammt aus den frühen 1980ern und spielt in einem Chicagoer Aufnahmestudio am Ende der 1920er Jahre. Die historische Aufnahmesession des Blues, der ihm den Titel schenkt, ist auf den Dezember 1927 datiert. Da ging es mit der Karriere von Ma Rainey bereits so langsam zu Ende, aber noch war sie ein gewaltiger Star – »The Moth...
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