Schach jetzt, wirklich?
Magie der Mündigkeit: Warum ausgerechnet die Miniserie »Das Damengambit« auf Netflix zum Quotenhit wurde
Hannes KlugGanz so kaputt, wie man anfangs meint, ist Beth Harmon dann doch nicht. In Paris soll sie 1967 zum Spiel ihres Lebens antreten; als ein Hotelangestellter an ihre Zimmertür klopft, taucht sie völlig übernächtigt aus der Badewanne auf, flucht, wirft eine Pille ein und spült sie mit einem Fläschchen Wodka hinunter, nur um kurz darauf – mit leichter Verspätung und perfekt gestylt – vor die Blitzlichter der Reporter zu treten und würdevoll am Schachbrett Platz zu nehmen. Wenn es darauf ankommt, ist Beth nicht nur eine herausragende Schachspielerin, sondern auch eine Meisterin der Selbstinszenierung, die ebenso zu ihrem Repertoire gehört wie die rückhaltlose Sabotage aller eigenen Mühen um gesellschaftliche Reputation. Sämtliche Schwierigkeiten können Beths Aufstieg allenfalls verzögern, nicht aufhalten.
Wohl kaum jemand hätte vor der Ausstrahlung der Miniserie »Das Damengambit« (»The Queen’s Gambit«) damit gerechnet, dass ausgerechnet diese Produktion zur erfol...
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