Revolte im Anflug
Wie findet eine gesellschaftliche Radikalisierung statt? Zur Genese der 1968er-Bewegung
Sven GringmuthDie Entstehung einer außerparlamentarischen Opposition in Deutschland zeichnete sich politisch mit dem Ausgang der Bundestagswahl im September 1957 ab. Für die Sozialdemokratie in Deutschland war diese Wahl eine Zäsur. Konnte die erste Wahlniederlage 1949 noch als ein »Betriebsunfall« angesehen, und die von 1953 »als reparabel weggesteckt« werden, so bedeutete das Erringen einer absoluten Mehrheit für die CDU/CSU nun, dass »irgend etwas in den Analysen und Strategien der Partei nicht stimmte«.¹ Arno Klönne dazu in seiner Geschichtsschreibung der deutschen Arbeiterbewegung: »Immer auf den Wahlsieg bei nächster Gelegenheit hoffend, hielt die Partei programmatisch und auf der Ebene der politischen Gesamtrepräsentation an ihrer ›linken‹ Linie fest und praktizierte eine Grundsatzopposition, dies im Wirtschaftsrat wie später im Bundestag.«²
Doch begann nun, nach 1957, ein radikaler Kurswechsel, der den Grund- und Gründungskonsens der SPD als Hort des Antimilitar...
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