Muslime unter Generalverdacht
»Love Dschihad« in Indien: Hindu-Nationalisten kriminalisieren mit neuem Gesetz interreligiöse Ehen
Silva Lieberherr und Bhakti G., MumbaiAm Sonnabend sind in Moradabad im indischen Bundesstaat Uttar Pradesh zwei Männer muslimischen Glaubens festgenommen worden. Hintergrund ist das seit dem 28. November gültige Gesetz über ein »Verbot der unrechtmäßigen Religionskonversion«, das de facto interreligiöse Ehen in Uttar Pradesh kriminalisiert. Wie die Tageszeitung The Hindu berichtete, wollte einer der Männer in Begleitung seines Bruders die Ehe mit seiner Frau hinduistischen Glaubens im Einwohnermeldeamt registrieren lassen. Aufgrund einer Anzeige ihrer Familie wurden sie jedoch von der rechtsreligiösen Organisation Bajrang Dal daran gehindert und anschließend der Polizei übergeben.
Wie The Hindu am Sonnabend berichtete, ist der Fall in Moradabad bereits der fünfte seit dem Erlass der Verordnung. Diese stützt sich auf die islamfeindliche Verschwörungserzählung, die seit 2007 unter dem Namen »Love Dschihad« firmiert. Danach würden muslimische Männer gezielt versuchen, Frauen hinduistischen ...
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