Tumulte im Volkspark
Vor 100 Jahren entschied sich auf einem Parteitag in Halle eine Mehrheit der USPD für den Anschluss an die Kommunistische Internationale
Leo SchwarzDer Vorwärts hatte es kommen sehen: Bereits in der Abendausgabe vom 12. Oktober 1920, als in Halle der außerordentliche Parteitag der USPD gerade eröffnet worden war, der nach monatelangen Auseinandersetzungen abschließend über den Beitritt der Partei zur 1919 gegründeten Kommunistischen Internationale (KI) entscheiden sollte, warnte das SPD-Zentralorgan in einem »eigenen Drahtbericht« vor einer »starken Mehrheit der Moskowiter«. Einer »Kommunistenmehrheit« von 220 Delegierten stünden nur 158 sichere Gegner eines Beitritts gegenüber. Auch sonst zeigte sich der Vorwärts-Korrespondent orientiert: Es gebe Gerüchte, wonach der rechte Flügel, sollte er bei der entscheidenden Abstimmung unterliegen, den Parteitag sprengen und sich »an einem anderen Orte« neu konstituieren wolle.
Im Volkspark zu Halle (das Gebäude – eines der größten der vor dem Ersten Weltkrieg mit Arbeitergroschen errichteten Volkshäuser – gibt es noch) ging es in jenen Oktobertagen um viel: N...
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