»Lesbos ist für uns ein Gefängnis«
Nach dem Brand im Lager Moria: Das Leben vieler Geflüchteter hat sich trotz hehrer Versprechen weiter verschlechtert. Ein Gespräch mit Bahal
Elias Fröhlich und Claudia SchlegelNach dem Brand im Geflüchtetencamp Moria auf der griechischen Insel Lesbos ist die Lage Tausender Schutzbedürftiger besorgniserregend. Wie ist Ihr Leben auf der Insel bisher verlaufen?
Als ich damals mit meiner Familie auf einem Schlauchboot mit 35 weiteren Menschen von der Türkei nach Lesbos gekommen bin, war ich 21 Jahre alt. Heute bin ich 25. Ich habe das Gefühl, den Großteil dieser Zeit allein mit Warten verbracht zu haben: stundenlanges Warten auf eine Mahlzeit in der Schlange vor der Essensausgabe; Warten auf eine freie Toilette; Warten darauf, dass wieder ein Monat vorbei ist, damit ich die Dusche benutzen darf; oder darauf, dass ich aus der Zelle entlassen werde, in die ich grundlos eingesperrt wurde; dass die Nacht vorbeigeht, die mich vor Angst nicht schlafen lässt; oder darauf warten, dass mein Asylantrag bearbeitet wird.
Wo haben Sie in dieser Zeit gelebt?
Über mehrere Jahre hinweg haben meine Familie und ich in einem Zelt in Moria, dem größte...
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