Die Käsefachverkäuferin
Helmut Höge»Das Alter spielt keine Rolle, außer man ist ein Käse«, sagte sie, als er an der Reihe war und ihre wiederholte Aufforderung »Der nächste, bitte« mit der Bemerkung quittiert hatte: »Ich habe Sie gerade nicht gehört, ich werde langsam alt.« Sie hatte einen weißen Kittel an, in dem sie aussah wie eine Zahnärztin, vor allem mit der hellblauen Mundschutzmaske.
Da er der letzte in der Reihe gewesen war, redeten sie weiter miteinander, zunächst über Weichkäse, dann übers Wetter und über Urlaub am Meer. Man könne noch baden, meinte sie und blickte ihn mit strahlenden Augen an: hinreißend, er versuchte sich ihren Körper unter dem Kittel vorzustellen. Das lenkte ihn so ab, dass er vergaß, worüber sie weiter geredet hatten.
Als ein neuer Kunde kam, verabschiedete er sich, aber wenig später traf er sie vor der Einkaufspassage wieder, sie hatte Feierabend. Er lud sie in ein nahes Café ein. »Warum nicht«, sagte sie. Dort war er dann so fasziniert von ihrem Lachen und ...
Artikel-Länge: 4600 Zeichen
Dieser Beitrag ist gesperrt und nur für Onlineabonnenten lesbar. Die Tageszeitung junge Welt finanziert sich vor allem aus den Aboeinnahmen. Mit einem Onlineabo tragen Sie dazu bei, das Erscheinen der jungen Welt und ihre Unabhängigkeit zu sichern.
Für Unentschlossene gibt es die Tageszeitung junge Welt auch am Kiosk, für 2,00 € wochentags und 2,50 € am Wochenende. Alle belieferten Verkaufsstellen in Ihrer Nähe finden Sie hier.
Vollen Zugriff auf alle Artikel bietet das Onlineabo. Jetzt bestellen unter www.jungewelt.de/abo.
Unverzichtbar! Jetzt junge Welt stärken.
Hilfe bei Einlog-ProblemenAbo abschließen
Gedruckt
Sechs mal die Woche: Hintergrund und Analysen, Kultur, Wissenschaft und Politik. Und Samstag acht Seiten extra.
Verschenken
Anderen eine Freude machen: Verschenken Sie jetzt ein Abonnement der Printausgabe.