Herrschaft über die Lichtbilder
Polizeibehörden könnten Gesichtserkennung bald europaweit zur politischen Verfolgung nutzen
Matthias MonroyBei der Fahndung nach unbekannten Straftätern setzen Polizeien in Deutschland immer öfter auf den Einsatz von computergestützter Gesichtserkennung. Dabei werden jedoch keine Echtzeitbilder verarbeitet, wie es die Deutsche Bahn und die Bundespolizei vor einiger Zeit am Bahnhof Südkreuz in Berlin getestet hatten. Der Abgleich erfolgt statt dessen rückwirkend. Per Software sollen Personen ermittelt werden, die etwa in der Nähe von Tatorten durch Videoüberwachung im öffentlichen Raum aufgenommen wurden.
Deutsche Kriminalämter nutzen das Verfahren seit 2008, später wurde auch die Bundespolizei angeschlossen. Es werden Bilder aus der polizeilichen, erkennungsdienstlichen Behandlung verwendet, die in der zentralen »Inpol«-Datei gespeichert sind. Dort liegen rund 5,8 Millionen Porträtfotos von 3,65 Millionen Menschen, diese Zahl steigt stetig an. Auch die Abfragen zur Gesichtserkennung nehmen drastisch zu: Im vergangenen Jahr starteten die deutschen Polizeibehörd...
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