»Der Genozid geht weiter«
Sechs Jahre nach Völkermord an Jesiden durch Dschihadisten im Irak leiden Überlebende an Folgen. Ein Gespräch mit Jan Ilhan Kizilhan
Emre SahinAm 3. August haben Jesiden weltweit an den Genozid durch den dschihadistischen sogenannten Islamischen Staat, IS, im irakisch-kurdischen Sindschar (kurdisch: Schingal) erinnert, der vor sechs Jahren begann. Mit Hilfe eines Programms für schutzbedürftige Menschen des Landes Baden-Württemberg haben Sie seit 2014 etwa 1.100 Jesiden, die in IS-Gefangenschaft waren, nach Deutschland geholt und behandelt. Auf welcher Personengruppe lag Ihr Schwerpunkt?
2014, im ersten Anfangsstadium, lag unser Schwerpunkt auf den Frauen, da die meisten Männer vom IS hingerichtet worden waren. Junge Frauen hingegen sind vor allem vergewaltigt und versklavt worden. Weil wir damals nicht wussten, ob die jesidische Gemeinde in Kurdistan bzw. im Irak sie wegen der Vergewaltigungen wieder willkommen heißen würde, mussten wir uns insbesondere um sie kümmern.
Und im Anschluss?
In der Folge haben wir festgestellt, dass Kindersoldaten die zweitgrößte Gruppe unter den besonders Verletzlic...
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