Sumpf brodelt weiter
Ministerpräsident Sachsen-Anhalts will neue Generalstaatsanwältin ernennen. Kandidatin spielt zweifelhafte Rolle im Fall Oury Jalloh
Susan BonathUnter der Oberfläche brodelt zuweilen ein Sumpf. In Sachsen-Anhalt gehört dazu der »Oury-Jalloh-Komplex«. Alle Indizien sprechen dafür, dass Polizeibeamte den 36jährigen Geflüchteten aus Sierra Leone im Dessauer Revier im Januar 2005 schwer misshandelt und anschließend verbrannt haben. In den Jahren zuvor starben im selben Revier Hans-Jürgen Rose und Mario Bichtemann, ebenfalls 36jährig, mutmaßlich durch Beihilfe von Beamten. Verschweigen, verschleppen, vertuschen lautet seither die Devise. Auch Oberstaatsanwältin Heike Geyer hielt den Deckel fest geschlossen. Obwohl Gutachter einen Selbstmord längst ausgeschlossen hatten, stellte sie die Ermittlungen im Fall Oury Jalloh vor drei Jahren im Hauruckverfahren ein. Ihre Rechnung ist wohl aufgegangen: Sie soll einem Onlinebericht der Mitteldeutschen Zeitung (MZ) vom 10. Juni zufolge demnächst zur neuen Generalstaatsanwältin von Sachsen-Anhalt ernannt werden.
Demnach hat Sachsen-Anhalts Justizministerin Anne-Ma...
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