Nicht verhungern lassen
Corona-Elend: Sozialgericht verpflichtet Jobcenter, EU-Bürgern das Überleben zu sichern. Sozialverband geht von Zehntausenden Betroffenen aus
Susan BonathWohl Zehntausende obdach- und erwerbslose Migranten aus Süd- und Osteuropa sitzen in derzeit in Deutschland in der Corona-Falle, schätzt der Erwerbslosenrechtler vom Verein »Tacheles«, Harald Thomé. Schlugen sich die Betroffenen bisher als Tagelöhner oder mit Betteln durch, sind selbst diese Minieinkommen weitgehend weggebrochen. Vielen von ihnen steht aber weder Sozialhilfe noch Hartz IV zu. Wegen der geschlossenen Grenzen können sie auch nicht ausreisen. Bei ihnen geht es um Leben oder Tod. Im Fall eines wohnungslosen Portugiesen hatte das Jobcenter Wuppertal kein Einsehen und lehnte seinen Antrag auf Hartz IV ab. Dem schob jetzt das Sozialgericht Düsseldorf einen Riegel vor. Dass die Behörde die Leistung verweigere, sei »gerade in der derzeitigen Extremsituation völlig unverständlich«, so das Gericht.
Dem jW vorliegenden Beschluss zufolge fußte die Ablehnung des Jobcenters offenbar auf einer Unklarheit über konkrete Aufenthaltszeiten des Mannes in der ...
Artikel-Länge: 5555 Zeichen
Dieser Beitrag ist gesperrt und nur für Onlineabonnenten lesbar. Die Tageszeitung junge Welt finanziert sich vor allem aus den Aboeinnahmen. Mit einem Onlineabo tragen Sie dazu bei, das Erscheinen der jungen Welt und ihre Unabhängigkeit zu sichern.
Für Unentschlossene gibt es die Tageszeitung junge Welt auch am Kiosk, für 1,90 € wochentags und 2,30 € am Wochenende. Alle belieferten Verkaufsstellen in Ihrer Nähe finden Sie hier.
Vollen Zugriff auf alle Artikel bietet das Onlineabo. Jetzt bestellen unter www.jungewelt.de/abo.
Unverzichtbar! Jetzt junge Welt stärken.
Hilfe bei Einlog-ProblemenAbo abschließen
Gedruckt
Sechs mal die Woche: Hintergrund und Analysen, Kultur, Wissenschaft und Politik. Und Samstag acht Seiten extra.
Verschenken
Anderen eine Freude machen: Verschenken Sie jetzt ein Abonnement der Printausgabe.