Politik mit Hirngespinsten
Erfindung der kapitalistischen Moderne: Georg Auernheimer über Identität und Identitätspolitik
Gerd BedszentIm Laufe der letzten Jahre ist »Identität« bei der sogenannten Neuen Rechten zu einem zentralen Kampfbegriff geworden. Die Protagonisten beziehen sich dabei aber ausschließlich auf die »nationale« oder auch »kulturelle Identität«. Tatsächlich ist der Begriff »Identität« wesentlich vielschichtiger und spätestens seit den 1990er Jahren Gegenstand nicht nur der Psychologie, sondern auch umfänglicher soziologischer und politikwissenschaftlicher Forschungen.
Der emeritierte Erziehungswissenschaftler Georg Auernheimer charakterisiert in seinem neuen Buch über »Identität und Identitätspolitik« (unter Verweis auf Zygmunt Bauman) die Identität, wie wir sie heute kennen, als eine Erfindung der kapitalistischen Moderne. Dies mag erst einmal befremden. Doch wie der Autor in einem gesonderten Kapitel schlüssig nachweist, ist auch die Entwicklung des bürgerlichen Nationalstaates und damit der nationalen Zugehörigkeit an die Entwicklung des Kapitalismus gekoppelt. Bei a...
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