An unsichtbaren Drähten. Eine Inszenierung von Christiane Möbus in Berlin
Matthias ReicheltHinter den Schaufenstern der Galerie Diehl im bürgerlichen Berlin-Charlottenburg irritiert in diesen Tagen ein Werk der Künstlerin Christiane Möbus die wenigen Passanten. Zwei ehemalige Rettungsboote der Jan Cux II., die im Notfall jeweils zehn Personen Platz böten, sind mit dem Bug zur Straße parallel aufgebockt und absurderweise mit gepressten, aufeinandergestapelten Heuballen überfüllt. Ein surreales, beunruhigendes Bild, das an die riesigen Containerschiffe auf den Weltmeeren denken lässt. Aber nicht nur.
Die heubeladenen Boote verheißen jedenfalls keine Rettung, auch wenn über dem rechten Schaufenster eine Neonschrift auffordert: »rette sich, wer kann« – ein Leitspruch der grassierenden Egomanie, die so viele im Einklang mit der kapitalistischen Ideologie nur an sich denken lässt, wo es notwendi...
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