Druck im Kessel
Coronakrise: Gefangenengewerkschaft fordert bundesweite Aussetzung der Ersatzfreiheitsstrafe und Aufhebung von Besuchsverboten in Haftanstalten
Oliver RastDie Coronakrise hat längst die deutschen Haftanstalten erreicht. »Wir sitzen in den Knästen auf einem Pulverfass – auch hierzulande«, warnte Manuel Matzke, Bundessprecher der Gefangenengewerkschaft/Bundesweite Organisation (GG/BO), im jW-Gespräch. Niemand wisse, ob es in den Haftanstalten nicht längst Infektionsfälle mit dem neuartigen Virus gebe. »Hinter Gittern wird einfach nicht getestet«, beklagte Matzke. Und das werde bei Verdachtsfällen um so dramatischer, weil Hunderte Menschen auf engstem Raum eingesperrt sind.
Dass in hiesigen Gefängnissen ähnlich wie in Italien Revolten drohen würden, sieht der Vorsitzende des Bundes der Strafvollzugsbediensteten Deutschlands (BSBD), René Müller, aktuell nicht. Ganz ausschließen will er dies indes gegenüber jW nicht: »Eine Gefahr besteht.« Insbesondere dann, wenn sich die Personalnot in den Anstalten während der Pandemie weiter verschärfen sollte.
Matzke, der im sogenannten offenen Vollzug der sächsischen JVA Ze...
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