Die einzelnen Plänchen
»Curveball«, ein deutscher Spielfilm über die Irak-Kriegslüge in der Sektion »Berlinale Special Gala«
Kai KöhlerIm Jahr 1999 beantragte der Iraker Rafid Ahmed Alwan in Deutschland Asyl. Er wandte sich an den Bundesnachrichtendienst und behauptete, in seiner Heimat an der Entwicklung biologischer Waffen mitgearbeitet zu haben. Der BND führte ihn unter dem Decknamen »Curveball« und gab seine Aussagen an verbündete Geheimdienste weiter, unter anderem an die CIA. Bald kamen Zweifel am Wahrheitsgehalt der Aussagen auf. Tatsächlich hatte der Mann seine Geschichte komplett erfunden, um problemlos Asyl zu erhalten und sogar eingebürgert zu werden.
Damit wäre die Posse beendet gewesen, hätten nicht die USA nach den Anschlägen vom 11. September 2001 einen Vorwand für den ohnehin geplanten Angriff auf den Irak gesucht. Nun dienten Curveballs Aussagen, etwas aufgehübscht, als Material für die zusammengelogene Präsentation, mit der US-Außenminister Colin Powell gegenüber dem UN-Sicherheitsrat den Krieg rechtfertigte. Die deutsche Regierung, die sich gegen den Überfall auf den I...
Artikel-Länge: 4006 Zeichen
Dieser Beitrag ist gesperrt und nur für Onlineabonnenten lesbar. Die Tageszeitung junge Welt finanziert sich vor allem aus den Aboeinnahmen. Mit einem Onlineabo tragen Sie dazu bei, das Erscheinen der jungen Welt und ihre Unabhängigkeit zu sichern.
Für Unentschlossene gibt es die Tageszeitung junge Welt auch am Kiosk, für 1,90 € wochentags und 2,30 € am Wochenende. Alle belieferten Verkaufsstellen in Ihrer Nähe finden Sie hier.
Vollen Zugriff auf alle Artikel bietet das Onlineabo. Jetzt bestellen unter www.jungewelt.de/abo.
Unverzichtbar! Jetzt junge Welt stärken.
Hilfe bei Einlog-ProblemenAbo abschließen
Gedruckt
Sechs mal die Woche: Hintergrund und Analysen, Kultur, Wissenschaft und Politik. Und Samstag acht Seiten extra.
Verschenken
Anderen eine Freude machen: Verschenken Sie jetzt ein Abonnement der Printausgabe.