Zu früh gefreut
Hamburger Bürgerschaftswahl: AfD schafft knapp Wiedereinzug. SPD und Grüne vorn, Linke freut sich über moderaten Zuwachs
Kristian StemmlerAbends um sechs ist die Welt noch in Ordnung bei der Wahlparty der Linkspartei an diesem Sonntag in Hamburg. Als der Balken der CDU bei der Prognose für die Bürgerschaftswahl, die punkt 18 Uhr über die Fernsehmonitore flimmert, bei 11,5 Prozent Halt macht, jubelt der Saal. Noch lauter wird es im Haus 3 des früheren Hafenkrankenhauses, mitten auf St. Pauli, bei den 9,0 Prozent für die eigene Partei. Und als die 4,7 Prozent der AfD aufploppen, kocht die Stimmung endgültig über. »Nazis raus!« skandieren die Genossen, umarmen einander, vollführen Luftsprünge. Für Rassisten sei kein Platz im Parlament »nach dem, was in Hanau passiert ist«, ruft Landessprecher David Stoop auf der Bühne aus, als die erste Hochrechnung kurz nach 19 Uhr die Prognose bestätigt.
Doch die Freude ist verfrüht. Im Laufe des Abends zeichnet sich ab, dass die Protofaschisten mit knapp über fünf Prozent wohl doch wieder in die Bürgerschaft einziehen werden. Die Hoffnung, dass von Hamburg ...
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