Abgründe im Netz
Arnold SchölzelUnter der Überschrift »Die Gefahr von rechts« veröffentlicht FAZ-Innenressortchef Jasper von Altenbockum am Freitag einen Leitartikel zum Massenmord von Hanau. Der Autor meint, die Tat sei »schwer in Worte zu fassen«, versucht es aber dennoch. An erster Stelle betont er das Wahnhafte an ihr, »offenbar das Werk eines Psychopathen«. Dazu lässt sich bösartig sagen: Klar, der Mann war Mitglied eines Schützenvereins und verfügte legal über Schusswaffen, also war er krank. Störend ist hier aber nicht die eilige Psychiatrisierung, sondern dass vor Beginn der Analyse schon deren Scheitern angekündigt wird. Das Geschehen ist wahrlich schwer in Worte zu fassen, aber deswegen ist es nicht unfassbar. Hinzu kommt: Die Erklärung, Nazis seien unerklärlich, ist Teil bundesdeutscher Staatsräson seit 1949. Hitler war’s, die Massen waren’s, der Antisemitismus war’s, bloß die Herren, die wieder im Sattel saßen, hatten nichts mit ihnen zu tun. In einer einsamen Hanauer Rübe e...
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