Libyen im Fadenkreuz
Trotz fragwürdiger Rechtslage setzt Türkei weiter auf militärische Intervention. Deutsche Politiker beklagen Verlust von EU-Einfluss
Knut MellenthinDas türkische Parlament soll am 8. oder 9. Januar über die Entsendung von Truppen nach Libyen entscheiden. Die Zustimmung gilt als sicher. Die Türkei wäre, falls dieser Beschluss umgesetzt würde, der erste ausländische Staat, der in Libyen mit Angehörigen seiner regulären Streitkräfte vertreten wäre. Ihre Aufgabe soll sein, die zwar international anerkannte, aber schwache und nicht durch Wahlen legitimierte Regierung in Tripolis gegen die bunt zusammengewürfelten Söldnerhaufen von Khalifa Haftar zu unterstützen. Der im ostlibyschen Bengasi residierende Warlord hatte im April einen Großangriff auf die Hauptstadt begonnen, der aber schon vor Monaten in einem militärischen Patt erstarrt ist.
Der türkische Außenminister Mevlüt Cavusoglu warnte am Sonnabend davor, dass der nordafrikanische Staat zu einem »zweiten Syrien« werden könne. Deshalb sei es erforderlich, »alles zu tun, um zu verhindern, dass Libyen geteilt wird und ins Chaos abrutscht«. Indessen sind ...
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