Liebe ist ein Investment
Kitsch und Leere: Robert Ickes Inszenierung von »Iwanow« nach Tschechow am Schauspiel Stuttgart
Mesut BayraktarAuf einer Holzinsel sitzt Nikolas (Benjamin Grüter) auf einem Sarg, umflutet von Wasser. Am Ende der Bühne ist eine Projektion aus der Vogelperspektive zu sehen, die den einheitsstiftenden Blick des Allgemeinen öffnet, der die Besonderheiten auf der Bühne erkennen lässt. So entdeckt man eine Schusswaffe. Sie und der Gestus des Grübelnden ergeben: Mord, möglicherweise Selbstmord.
Michael (Peer Oscar Musinowski) tritt auf, der »Businessmanager«. Er fragt den Hochverschuldeten: »Kriegen die Arbeiter ihr Geld?« Nikolas antwortet, dass er keines hat. Auch leidet der lebensüberdrüssige Bourgeois unter Depressionen. Er will seine Ruhe. Denn alles ist, wie kurz darauf konstatiert wird, ganz und gar sinnlos, auch das Leben selbst – das Leben jedenfalls, wie es der Bürgerliche heute sieht, der alles verloren hat und doch alles besitzt.
Robert Icke hat im Schauspiel Stuttgart »Iwanow« nach Anton Tschechow inszeniert. Er hat versucht – Premiere war am 17. November –,...
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