Immer noch Handke
Die Vergabe des Nobelpreises für Literatur an den Schriftsteller treibt die bürgerlichen Medien um. Und ein Buchpreisträger überarbeitet seine Rede
Gerd SchumannOb gewollt oder, wohl eher, nicht gewollt: Das Thema Jugoslawien-Krieg ist zurück. Die Entscheidung, den Nobelpreis für Literatur an den österreichischen Dichter Peter Handke zu verleihen, befördert das ideologieträchtige Thema, seit Jahren in irgendwelchen Gewölben mehr oder weniger vor sich hin schlummernd, wieder ans Licht der Öffentlichkeit. Es stellt sich heraus: »Die Wunden sind offen wie am ersten Tag, wie damals, beim ersten Streit um Handke.« So konstatiert die Zeit (»Bleibender Schatten«, 17.10.2019), sich noch nicht so richtig trauend, den Kern des »Streits« zu benennen, wie auch »damals« schon.
Schließlich hätte mit Handkes Balkan-Werken aller Logik nach die längst überfällige Debatte über die ganze Problematik der neuen Kolonialkriege beginnen müssen, die unter dem Vorwand gerechtfertigt werden, der Verteidigung von Menschenrechten zu dienen; von den unsäglichen Kriegen der westlichen Imperien in Afghanistan, Irak und aktuell Syrien, bis hin ...
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