Die Kriegs-Antifa
Arnold SchölzelDer in Jugoslawien geborene Schriftsteller Sasa Stanisic nutzte am Montag in Frankfurt am Main seine Dankesrede für die Verleihung des Deutschen Buchpreises zu einem Angriff auf Peter Handke. Der war wenige Tage zuvor als Träger des Nobelpreises für Literatur 2019 benannt worden. Stanisic erklärte, er finde es »komisch«, »dass man sich die Wirklichkeit, in der man behauptet, Gerechtigkeit für jemanden zu suchen, so zurechtlegt, dass dort nur noch Lüge besteht.« Zuvor hatte Stanisic in einer Twitter-Kaskade bereits tagelang seinem Unmut Luft gemacht. Die Süddeutsche Zeitung veröffentlichte am Mittwoch eine Blütenlese: Handke ist da »kitschiger Möchtegern« und habe sich »exklusiv an die Seite der Mörder und Milosevic-Freunde« gestellt.
Eiferndes äußerten in den vergangenen Tagen auch jene deutschsprachigen Medien, denen die Auflösung Jugoslawiens ab 1990 nicht schnell genug gehen konnte (siehe jW vom 16. Oktober, Seite 3). Sie bejubelten seinerzeit unisono ...
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