Null Berührungsängste
Ukrainischer Premier spricht Grußwort auf Nazikonzert. Präsident laviert zwischen Frieden und Maximalforderungen
Reinhard LauterbachOffizielle Vertreter der Ukraine erklären regelmäßig, die Faschisten im Land seien eine Randerscheinung, die von der russischen Propaganda »aufgeblasen«, wenn nicht sogar »gesteuert« werde. Am vergangenen Sonntag erwies Ministerpräsident Oleksij Gontscharuk dieser »Randerscheinung« persönlich die Ehre: Er erschien auf einem Konzert der Nazirockband »Sokira Peruna« (Beil des Perun – nach dem altslawischen Gott des Blitzes, ähnlich dem germanischen Wotan) in einem Kiewer Klub und sprach dort im Namen der Regierung ein Grußwort. Die Band besteht seit den 90er Jahren und erlangte mit dem den Holocaust leugnenden Song »Sechs Millionen Worte dummes Geschwätz« zweifelhafte Berühmtheit. Neben antisemitischen Inhalten propagiert sie eine »weiße Vorherrschaft«. All das kann jeder wissen, der in der Lage ist, eine Internetsuchmaschine zu bedienen.
In online veröffentlichten Videos des Auftritts von Gontscharuk ist zu sehen, wie dieser den organisierten »Veteranen« d...
Artikel-Länge: 4168 Zeichen
Dieser Beitrag ist gesperrt und nur für Onlineabonnenten lesbar. Die Tageszeitung junge Welt finanziert sich vor allem aus den Aboeinnahmen. Mit einem Onlineabo tragen Sie dazu bei, das Erscheinen der jungen Welt und ihre Unabhängigkeit zu sichern.
Für Unentschlossene gibt es die Tageszeitung junge Welt auch am Kiosk, für 1,90 € wochentags und 2,30 € am Wochenende. Alle belieferten Verkaufsstellen in Ihrer Nähe finden Sie hier.
Vollen Zugriff auf alle Artikel bietet das Onlineabo. Jetzt bestellen unter www.jungewelt.de/abo.
Unverzichtbar! Jetzt junge Welt stärken.
Hilfe bei Einlog-ProblemenAbo abschließen
Gedruckt
Sechs mal die Woche: Hintergrund und Analysen, Kultur, Wissenschaft und Politik. Und Samstag acht Seiten extra.
Verschenken
Anderen eine Freude machen: Verschenken Sie jetzt ein Abonnement der Printausgabe.