Anders als alle
Wer arbeitet, nimmt kein LSD: Über die Droge, die alltägliches Funktionieren unmöglich macht
Kristof SchreufHeute wird LSD seltener genommen. Das liegt daran, daß die
Leute gelernt haben, wie man alle anderen Drogen nimmt und ihre
Wirkung erleben kann, ohne daß andere viel davon
mitkriegen.
Sie lassen sich nach Einnahme im Kreislauf und im Gehirn gut
verstecken. Platt ausgedrückt: Wer zum Job geht, ist es
geübt, Drogen für und während der Arbeit zu nehmen,
ohne daß das die Aufmerksamkeit der Kollegen erregt. Mit LSD
geht das nicht. Alle Drogen außer LSD haben einen
Imagewechsel durchgemacht. Das hat seine Geschichte. Der Anfang der
Erzählung war die Behauptung, daß Drogen den
Arbeitnehmer schwächen, seine Konzentration mindern, aber
seine Selbstgefährdung erhöhen. Längst aber bringen
die entsprechenden Mittel den Arbeitnehmer dazu, außer der
geforderten »100prozentigen Leistung« noch ein paar
Prozente über die Leistungsgrenze hinaus zu schuften. Dazu
wurde die Arbeit psychologisiert. Nur dem, der die falschen Mittel
richtig einsetzt, der also Substanzen zur Me...
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