Stramm antikommunistisch
Vor 70 Jahren fanden die Wahlen zum ersten Bundestag statt. Die KPD wurde im Wahlkampf vehement behindert
Reiner ZilkenatBonn, am 22. September 1949: Der Bundestag tritt zur Debatte der Regierungserklärung zusammen, die Kanzler Konrad Adenauer (CDU) zwei Tage zuvor im Plenum des Parlamentes abgegeben hatte. Als der Vorsitzende der KPD, Max Reimann, das Wort ergreift, kommt es zu tumultartigen Szenen. Während seiner Ausführungen wird Reimann durch lautstarke Zwischenrufe immer wieder gestört. »Reden Sie doch endlich als Deutscher«, »Moskaus Agent«, »Bezahlter Provokateur«, »Schickt ihn nach Moskau«, schallt es ihm entgegen. Als Reimann die Oder-Neiße-Linie als »Friedensgrenze« bezeichnet, bricht ein Sturm der Entrüstung los, viele Abgeordnete der CDU verlassen den Plenarsaal. »Wir fordern die alten Grenzen wieder!« verlangt ein anonymer Zwischenrufer.
Da inzwischen die Lautsprecheranlage ohne Billigung des Sitzungspräsidiums abgeschaltet worden ist, kann die Rede Reimanns nicht mehr von allen Abgeordneten verstanden werden. Jetzt ist der Zeitpunkt für eine offenbar lang gepl...
Artikel-Länge: 7959 Zeichen
Dieser Beitrag ist gesperrt und nur für Onlineabonnenten lesbar. Die Tageszeitung junge Welt finanziert sich vor allem aus den Aboeinnahmen. Mit einem Onlineabo tragen Sie dazu bei, das Erscheinen der jungen Welt und ihre Unabhängigkeit zu sichern.
Für Unentschlossene gibt es die Tageszeitung junge Welt auch am Kiosk, für 1,90 € wochentags und 2,30 € am Wochenende. Alle belieferten Verkaufsstellen in Ihrer Nähe finden Sie hier.
Vollen Zugriff auf alle Artikel bietet das Onlineabo. Jetzt bestellen unter www.jungewelt.de/abo.
Unverzichtbar! Jetzt junge Welt stärken.
Hilfe bei Einlog-ProblemenAbo abschließen
Gedruckt
Sechs mal die Woche: Hintergrund und Analysen, Kultur, Wissenschaft und Politik. Und Samstag acht Seiten extra.
Verschenken
Anderen eine Freude machen: Verschenken Sie jetzt ein Abonnement der Printausgabe.