»PR-Desaster« für Hohenzollern
Forderungen des ehemaligen Herrscherhauses stoßen auf breite Ablehnung
Kristian StemmlerVor gut einem Jahrhundert, nach dem von ihm mitausgelösten Ersten Weltkrieg, musste Kaiser Wilhelm II. abdanken, flüchtete ins holländische Exil. Sein Sohn, Kronprinz Wilhelm, kehrt 1923 zurück, unterstützte bald darauf die Nazis nach Kräften, nannte Adolf Hitler im April 1933 einen »genialen Führer«, dem man Zeit für »gewisse Aufräumarbeiten« lassen müsse. Dass nun die direkten Nachfahren, die heutigen Vertreter des Hauses Hohenzollern, frühere Besitztümer von unschätzbarem Wert zurückfordern und Wohnrecht in ihren alten Schlössern verlangen (siehe jW vom Montag), sorgt weithin für Empörung.
Der RBB sprach von »maßlosen, geradezu impertinenten Forderungen«. Der Berliner Tagesspiegel bezeichnete den Vorgang als »Zumutung für die aufgeklärte Gesellschaft«. Und sogar die Springer-Postille Welt wollte wissen: »Und was ist mit den Toten des Ersten Weltkriegs?« Die Frankfurter Rundschau beklagte die »blanke Gier« der Hohenzollern.
Am Wochenende war ans Licht g...
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