Femizid? Nie gehört
Morde an Frauen, weil sie Frauen sind: Bundesregierung ahnungslos, Justiz erkennt oft keine »niedrigen Beweggründe«
Claudia WangerinWährend in lateinamerikanischen Ländern und Spanien Morde an Frauen aus geschlechtspezifischen Gründen systematisch erfasst und mit dem Begriff Femizid als patriarchale Gewalt eingeordnet werden, will die Bundesregierung davon nichts wissen. Mit parlamentarischen Anfragen hat sich die frauenpolitische Sprecherin der Bundestagsfraktion Die Linke, Cornelia Möhring, im August 2018 sowie im April 2019 nach dem Wissen der Regierung über diesen Bereich der Gewaltkriminalität erkundigt. Die Antworten fielen dürftig aus. »Leider zeigt sich, dass die Bundesregierung weder dazu in der Lage ist, ›Femizid‹ zu definieren, noch über Erkenntnisse zu Femiziden in Deutschland verfügt«, erklärte Möhring vergangene Woche. Im letzten Jahr seien in Deutschland allein 123 Frauen durch ihren Ehemann, Lebensgefährten oder Expartner getötet worden, betonte sie.
Femizid ist nach Definition der Weltgesundheitsorganisation (WHO) »Mord an Frauen, weil sie Frauen sind«. Darunter falle...
Artikel-Länge: 3313 Zeichen
Dieser Beitrag ist gesperrt und nur für Onlineabonnenten lesbar. Die Tageszeitung junge Welt finanziert sich vor allem aus den Aboeinnahmen. Mit einem Onlineabo tragen Sie dazu bei, das Erscheinen der jungen Welt und ihre Unabhängigkeit zu sichern.
Für Unentschlossene gibt es die Tageszeitung junge Welt auch am Kiosk, für 2,00 € wochentags und 2,50 € am Wochenende. Alle belieferten Verkaufsstellen in Ihrer Nähe finden Sie hier.
Vollen Zugriff auf alle Artikel bietet das Onlineabo. Jetzt bestellen unter www.jungewelt.de/abo.
Unverzichtbar! Jetzt junge Welt stärken.
Hilfe bei Einlog-ProblemenAbo abschließen
Gedruckt
Sechs mal die Woche: Hintergrund und Analysen, Kultur, Wissenschaft und Politik. Und Samstag acht Seiten extra.
Verschenken
Anderen eine Freude machen: Verschenken Sie jetzt ein Abonnement der Printausgabe.