Wer nicht singt, wird blöd
Der erste Tag des »Festivals Musik und Politik« in der Volksbühne in Berlin
Michael SaagerJeden Morgen, wenn ich aus der U-Bahn gestiegen bin, freue ich mich über die Plötzlichkeit ihres Erscheinens. Ein Raumschiff, von Außerirdischen mit einem kuriosen Faible für menschliche Monumentalarchitektur erbaut. Die inneren Verwerfungen, die das unglückliche Interregnum Chris Dercons in der Volksbühne angerichtet hat, kann man durch die mächtigen Außenwände nicht erspüren. An diesem Tag sowieso nicht.
Es ist Freitag, das 20. Festival für Musik und Politik hat vor zwei Stunden, um 18 Uhr, begonnen. Auf dem Vorplatz versammeln sich immer mehr Menschen in angeregter Erwartung der Konzerte, Gundermanns Seilschaft wird bald spielen. Die Jazzpolizei veräppelt derweil an der frischen Luft liebevoll Louis Armstrongs Dixieland und sich selbst. Verstellte Reibeisenstimme, Peter Dams (Banjo, Gesang) macht Witze: »Mathias (Grabisch; Posaune) hatte keine leichte Kindheit, sein Vater nahm ihn mit zur Jagd, doch seine Mutter zog ihm ein Hasenkostüm an.« Funktionier...
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