Goldene 20er und falsche 50er
Anlässlich der Buchmesse: Anmerkungen zur Geschichtsaufarbeitung in der »Runden Ecke« in Leipzig
Matthias KraußEin Jubiläum jagt das nächste, die bestallten Geschichtsdeuter finden kaum Ruhe. Gilt es doch, Traditionen festzulegen und weiterhin, was als gut und richtig anzusehen ist und was nicht. Auf welchem Niveau das passiert, ist mitunter erschreckend. Zur Buchmesse in Leipzig lädt das dortige Aufarbeitungsmuseum »Runde Ecke« Jahr für Jahr zur Vorstellung von Büchern, deren Titel Programm sind. 2018 waren das etwa »In den Mühlen des MfS«, »Staatsdoping in der DDR«, »Alltag im Niemandsland«, »Den Willen zu verlieren, war der halbe Tod«. Lediglich eine Veranstaltung fiel vor Jahresfrist aus dem Rahmen: »Revolution von 1918/19 – der wahre Beginn unserer Demokratie«, moderiert von Sven Felix Kellerhoff, Geschichtsredakteur bei der Tageszeitung Die Welt.
»Friedlich und erfolgreich« sei jene Revolution gewesen, teilte der Begleittext mit. Ihr Ziel sei keinesfalls die Diktatur des Proletariats gewesen, vielmehr sollten »der preußische Militarismus und die Reste des...
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