Auch nach der Ankündigung von Algeriens Präsident Abdelaziz Bouteflika, nicht erneut kandidieren und einen politischen Übergangsprozess einleiten zu wollen, sind die landesweiten Streiks auch am Dienstag fortgesetzt worden. Zudem versammelten sich Zehntausende Schüler und Studenten in der Innenstadt von Algier und skandierten Parolen gegen den Staatschef und den hinter ihm stehenden Clan.

Die Staatsführung hatte am Montag abend nach fast vierwöchigen Massenprotesten gegen die erneute Kandidatur von Bouteflika bei den für April geplanten Präsidentschaftswahlen mit Zugeständnissen reagiert. Der Staatschef, am Sonntag nach einem wochenlangen Krankenhausaufenthalt in der Schweiz nach Algier zurückgekehrt, versprach der Bevölkerung in einem Brief, er wolle die Wahl auf unbestimmte Zeit verschieben, die Regierung austauschen und eine »nationale Konferenz des Konsens« einberufen. Diese solle eine neue Verfassung bzw. Änderungen an der bestehenden ausarbeiten. De...