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Humoristische Theologie
Antifaschismus in historischem Gewand. Mit Thomas Manns »Joseph und seine Brüder« liegt nun das wohl wunderlichste Werk deutscher Exilliteratur in der »Großen kommentierten Frankfurter Ausgabe« vor
Dennis PüllmannNeben anderen Klassikern der Exilliteratur wie Anna Seghers’ »Transit« und »Das siebte Kreuz«, Bertolt Brechts »Furcht und Elend des Dritten Reichs« oder den »Flüchtlingsgesprächen« und selbst noch dem »Josephus« von Lion Feuchtwanger, der dem römisch-jüdischen Geschichtsschreiber Flavius Josephus gewidmet ist, nimmt sich Thomas Manns Romandichtung »Joseph und seine Brüder« reichlich merkwürdig aus. Das liegt nicht nur an dem durch das »1. Buch Mose« der Bibel überlieferten Stoff und der, wie Mann später in einem Brief schrieb, »mehr oder weniger humoristische(n) Theologie der Josephsgeschichten«, sondern auch an der seltsam unbedrückten und überaus freien artistischen Haltung ihres Erzählers. Das Lübeck der Buddenbrooks und das biblische Sichem liegen hier nicht allzuweit auseinander. Zu dieser Freiheit gehört auch, dass die Josephsgeschichte in das 14. vorchristliche Jahrhundert verlegt wird, um so eine Begegnung zwischen Joseph und dem Pharao Echnaton ...
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