Politische Tabus
Gegen Identitätspolitik: Bernd Stegemann kritisiert in »Die Moralfalle« Fehler von Linken
Kai KöhlerLinke wollen gerne befreien. Glaubt man dem Untertitel von Bernd Stegemanns neuem Buch, so müssen sie damit bei sich selbst anfangen: »Für eine Befreiung linker Politik«. Es fragt sich also, von welchen Lasten die Linke sich zu befreien hat und welche Strategie an die Stelle bisheriger Irrtümer treten soll.
Die erste Frage beantwortet schlagwortartig bereits der Haupttitel: aus der »Moralfalle«. Stegemann unterscheidet idealtypisch zwei Varianten linker Politik in Deutschland. Die erste orientiert sich an der sozialen Frage, die zweite verfolgt eine »Identitätspolitik«, die sich »vor allem mit den Fragen der Anerkennung und Diversität verbindet«. Letztere kritisiert er; was keineswegs bedeutet, dass Stegemann Rassismus oder Sexismus leugnet. Nur beklagt er, dass der Klassengegensatz für Teile der Linken unwichtig geworden ist. Seine rhetorische Frage, weshalb es kein »Me Too« für »entwürdigende Arbeitsverhältnisse« gebe, ist berechtigt. Vor allem aber füh...
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