Erdogans Untote
Türkei: Opposition beklagt Manipulationen bei Wählerregistrierung im Vorfeld der Kommunalwahlen
Nick BraunsBertolt Brechts »Legende vom toten Soldaten« handelt von einem gefallenen Krieger, der wieder ausgegraben und abermals in den Krieg geschickt wird. Diese Ballade mag sich Präsident Recep Tayyip Erdogan angesichts der anstehenden Kommunalwahlen in der Türkei zum Vorbild genommen haben – nur dass in dem Land keine toten Soldaten, sondern tote Wähler noch einmal zur Stimmabgabe an die Urnen geschickt werden.
Auf stolze 164 Lebensjahre käme die 1854 im mittelanatolischen Kayseri geborene Ayse Ekici, 149 Jahre zählt ein im südostanatolischen Urfa registrierter Zülfü, knapp gefolgt von einer 148jährigen Frau aus der Ägäisprovinz Aydin. Insgesamt 6.389 Wähler mit einem stolzen Alter von merh als 100 Jahren entdeckte der Abgeordnete der oppositionellen kemalistischen CHP Onursal Adigüzel Mitte Januar bei einer Analyse der Wählerlisten. Bis auf eine Handvoll Greise, die tatsächlich noch am Leben sind, wurden die über 100jährigen nach Angaben der obersten Wahlkomm...
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