I Paid Alice Weidel
Der Großindustrielle Fritz Thyssen finanzierte Adolf Hitler. Weil er sich 1939 als Reichstagsabgeordneter der NSDAP weigerte, ja zum Krieg zu sagen, musste er fliehen und schrieb im Exil reuevoll das Buch »I Paid Hitler«. Im letzten Jahrtausend hab’ ich auch etwas Ähnliches bezahlt
Otto KöhlerAls ich in den sechziger Jahren des vorigen Jahrhunderts als Jungredakteur einen schmalen Vertrag für den Lebensabend mit dem Presseversorgungswerk abschloss, wusste ich nicht, dass ich mit meinen Beiträgen eines Tages die AfD finanziere – ein halbes Jahrhundert später. Das Presseversorgungswerk wird vom allmächtigen Allianz-Konzern betreut. An dem besaß der heute 88jährige August von Finck junior ein überaus dickes Aktienpaket, noch von seinem Vater August von Finck senior. Der war lange Jahre Aufsichtsratsvorsitzender der Allianz und finanzierte den aufstrebenden Politiker Adolf Hitler ins Amt des Reichskanzlers hinein. Dieser Führer war natürlich schon tot, als ich begann, beim Presseversorgungswerk einzuzahlen. Doch so wie ich in den Neunzigern meine monatlichen Beiträge vertragsgemäß einstellte und Kasse machte, trennte sich Finck junior von seinen Allianzpaket, schichtete sein Vermögen um, ließ große Teile seines Geldes, in das auch der Gewinn aus m...
Artikel-Länge: 18215 Zeichen
Dieser Beitrag ist gesperrt und nur für Onlineabonnenten lesbar. Die Tageszeitung junge Welt finanziert sich vor allem aus den Aboeinnahmen. Mit einem Onlineabo tragen Sie dazu bei, das Erscheinen der jungen Welt und ihre Unabhängigkeit zu sichern.
Für Unentschlossene gibt es die Tageszeitung junge Welt auch am Kiosk, für 1,90 € wochentags und 2,30 € am Wochenende. Alle belieferten Verkaufsstellen in Ihrer Nähe finden Sie hier.
Vollen Zugriff auf alle Artikel bietet das Onlineabo. Jetzt bestellen unter www.jungewelt.de/abo.
Unverzichtbar! Jetzt junge Welt stärken.
Hilfe bei Einlog-ProblemenAbo abschließen
Gedruckt
Sechs mal die Woche: Hintergrund und Analysen, Kultur, Wissenschaft und Politik. Und Samstag acht Seiten extra.
Verschenken
Anderen eine Freude machen: Verschenken Sie jetzt ein Abonnement der Printausgabe.