Verweigerung dem Weltlauf
Mahlers »Lied von der Erde« in der Interpretation des Rundfunk-Sinfonieorchesters Berlins
Berthold SeligerAls wir die Berliner Philharmonie verlassen, blicken wir uns unsicher an: Haben wir das gerade wirklich erlebt? Der Abend begann im nahen Tiergarten. Bei einer vogelkundlichen Exkursion des Naturschutzbunds NABU hörten wir die ihr Territorium lauthals verteidigenden Rotkehlchen, die monotonen Rufe der Drosseln und dank eines Detektors sogar die Jagdrufe der Zwergfledermäuse.
»Der Mensch und sein Lebensraum« ist das Saisonthema des Rundfunk-Sinfonieorchesters Berlin (RSB), und Mahlers »Lied von der Erde« stand im Mittelpunkt des Eröffnungskonzerts am 14. Oktober. RSB-Chefdirigent Vladimir Jurowski wies im Vorfeld darauf hin, dass für Mahler die Schönheit der Natur noch ewig währte, heute sei das fraglicher denn je. Doch schon Adorno wies in seinem großen Mahler-Aufsatz in den frühen 60er Jahren darauf hin, dass die »Natur, Gegenbild menschlicher Gewaltherrschaft, selber deformiert ist, solange Mangel und Gewalt ihr angetan werden«. Was wollte man da heute ...
Artikel-Länge: 5655 Zeichen
Dieser Beitrag ist gesperrt und nur für Onlineabonnenten lesbar. Die Tageszeitung junge Welt finanziert sich vor allem aus den Aboeinnahmen. Mit einem Onlineabo tragen Sie dazu bei, das Erscheinen der jungen Welt und ihre Unabhängigkeit zu sichern.
Für Unentschlossene gibt es die Tageszeitung junge Welt auch am Kiosk, für 1,90 € wochentags und 2,30 € am Wochenende. Alle belieferten Verkaufsstellen in Ihrer Nähe finden Sie hier.
Vollen Zugriff auf alle Artikel bietet das Onlineabo. Jetzt bestellen unter www.jungewelt.de/abo.
Unverzichtbar! Jetzt junge Welt stärken.
Hilfe bei Einlog-ProblemenAbo abschließen
Gedruckt
Sechs mal die Woche: Hintergrund und Analysen, Kultur, Wissenschaft und Politik. Und Samstag acht Seiten extra.
Verschenken
Anderen eine Freude machen: Verschenken Sie jetzt ein Abonnement der Printausgabe.