Die Handlungsspielräume der Susi Blau
Rezension: Roman »Die jungen Götter« von Annemarie Weber neu herausgegeben
Christiana PuschakAnnemarie Webers Roman »Die jungen Götter« ist 1974 erstmals erschienen. Er erzählt von einer selbstbewussten und emanzipierten Frau um die Fünfzig, mit feinem Gespür für die Enttabuisierung sexueller Themen, die damals in der Luft lag.
Der 1918 geborenen Journalistin, früheren Buchhändlerin und Übersetzerin Annemarie Weber, die gerade als Schriftstellerin wiederentdeckt wird, ist es in ihren Romanen gelungen, die Atmosphäre Westberlins zu unterschiedlichen Zeiten einzufangen. So schilderte sie in »Westend« die unmittelbaren Nachkriegsjahre. In »Roter Winter« interpretierte sie die Ideen der 1968er zwischen bürgerlichem Ku’damm und Weddinger Studentenkneipen auf ihre ganz eigenwillige Art.
Der Aviva-Verlag hat anlässlich ihres 100. Geburtstags am 8. Juni in diesem Jahr ihren Roman »Die jungen Götter« neu herausgegeben und mit einem Nachwort ihres Enkels Robert Weber versehen. Der Titel mag erstaunen, denn schon 1974 stießen emanzipierte Frauen die Männerw...
Artikel-Länge: 3594 Zeichen
Abo abschließen
Gedruckt
Sechs mal die Woche: Hintergrund und Analysen, Kultur, Wissenschaft und Politik. Und Samstag acht Seiten extra.
Verschenken
Anderen eine Freude machen: Verschenken Sie jetzt ein Abonnement der Printausgabe.