Personenkult um einen Moralisten
»Meeting Gorbachev« von Werner Herzog und André Singer eröffnet das diesjährige Dok-Leipzig-Festival
Kai KöhlerWer der letzte König, Präsident oder Generalsekretär eines Staates vor dessen Untergang ist, steht vor der Geschichte als dummer August da. Das kann ungerecht sein: Vielleicht war ja der Laden bei Übernahme bereits so marode, dass sogar die beste Politik nichts hätte retten können. Aber selbst dann gab es Fälle eindrucksvoller Gegenwehr, freilich auch jämmerlichstes Verlöschen.
Was Michail Gorbatschow als Generalsekretär der KPdSU und als Präsident der Sowjetunion verantworten muss, tendiert zu letzterem. Jeder schmähliche Rückzug wurde zur Friedensmaßnahme erklärt, jede Entfesselung gesellschaftlicher Fliehkräfte galt als Demokratiegewinn. Nach wenigen Jahren war die UdSSR zerlegt, und die Zahl der Gorbatschow-Anhänger in Russland ist seitdem überschaubar.
Da ist es nicht ganz uninteressant, wie Gorbatschow auf sein Leben und Wirken zurückblickt. Werner Herzog hat darüber zusammen mit André Singer einen Dokumentarfilm gedreht, der Blicke in die Vergangen...
Artikel-Länge: 5171 Zeichen
Dieser Beitrag ist gesperrt und nur für Onlineabonnenten lesbar. Die Tageszeitung junge Welt finanziert sich vor allem aus den Aboeinnahmen. Mit einem Onlineabo tragen Sie dazu bei, das Erscheinen der jungen Welt und ihre Unabhängigkeit zu sichern.
Für Unentschlossene gibt es die Tageszeitung junge Welt auch am Kiosk, für 1,90 € wochentags und 2,30 € am Wochenende. Alle belieferten Verkaufsstellen in Ihrer Nähe finden Sie hier.
Vollen Zugriff auf alle Artikel bietet das Onlineabo. Jetzt bestellen unter www.jungewelt.de/abo.
Unverzichtbar! Jetzt junge Welt stärken.
Hilfe bei Einlog-ProblemenAbo abschließen
Gedruckt
Sechs mal die Woche: Hintergrund und Analysen, Kultur, Wissenschaft und Politik. Und Samstag acht Seiten extra.
Verschenken
Anderen eine Freude machen: Verschenken Sie jetzt ein Abonnement der Printausgabe.