Getötet und vereinnahmt
AfD plant in Chemnitz weiteren »Trauermarsch« für einen Mann, dem ihr Weltbild offenbar fremd war. Flüchtlingsrat sagt Festival ab
Claudia WangerinChemnitz steht am Samstag eine weitere AfD-Demonstration bevor – und wieder geht es um die Deutungshoheit über den Tod des 35jährigen, der in der Nacht zum Sonntag nach dem Stadtfest erstochen wurde. Während zwei Asylbewerber als Tatverdächtige in U-Haft sitzen und der Thüringer AfD-Chef Björn Höcke einen »Trauermarsch« angekündigt hat, sprechen sich Menschen, die dem Toten nahestanden, klar gegen die fortgesetzte Vereinnahmung aus.
Bianca T., die Frau, die Daniel H. geheiratet und in seinem Facebook-Profil als Liebe seines Lebens bezeichnet hat, teilte am Mittwoch abend in dem »sozialen Netzwerk« den Beitrag eines Freundes, der wie H. eine dunklere Hautfarbe und einen deutschen Namen hat. »Ich bitte euch um eins, lasst eure Trauer nicht in Wut und Hass umwandeln«, schreibt er. »Diese Rechten, die das als Plattform nutzen, mit denen mussten wir uns früher prügeln, weil sie uns nicht als genug deutsch angesehen haben. Jeder, der Daniel H. gekannt hat, weiß...
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