Rettung oder Bevormundung?
Frauenrechtlerinnen fordern mit prominenter Unterstützung ein Verbot des Kopftuchs für Mädchen und junge Frauen
Jana FrielinghausDie Stimmung war gereizt. Auf normale journalistische Nachfragen nach Zahlen und Daten reagierten etliche Frauen im Raum mit empörten Zwischenrufen, die Anwältin und Frauenrechtlerin Seyran Ates forderte von einer Taz-Redakteurin gar eine Rechtfertigung dafür. Auf der Pressekonferenz am Donnerstag in Berlin stellt Christa Stolle, Geschäftsführerin der Frauenrechtsorganisation »Terre des Femmes« (TdF), eine Petition an Bundestag und Bundesregierung vor, in der ein Verbot des sogenannten Kinderkopftuchs in Kitas und Schulen verlangt wird – für alle Mädchen und jungen Frauen unter 18 Jahren.
Weil die bereits seit einigen Monaten laufende Petition unter dem Titel »Den Kopf frei haben« bislang lediglich 10.000 Unterstützer hat und bis zum eigentlich geplanten Endtermin im Oktober keine Chance mehr hat, auf das für Eingaben ans Parlament nötige Quorum zu kommen, wird die Unterschriftensammlung darüber hinaus fortgeführt – bis wann, konnte Stolle noch nicht s...
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