Beredtes Schweigen
Die Bundesrepublik macht gute Geschäfte mit Saudi-Arabien. Damit das so bleibt, mischt sich Berlin nicht in den Streit zwischen Ottawa und Riad ein
Jörg KronauerKlappe halten: Das scheint die neue Devise der Berliner Nahostpolitik zu sein. Nur wenige, teils ehemalige Politiker hatten sich dafür stark gemacht, dass Deutschland und die EU sich im Konflikt zwischen Kanada und Saudi-Arabien öffentlich auf die Seite des NATO- und G-7-Verbündeten stellen. Norbert Röttgen (CDU), Vorsitzender des Außenausschusses im Bundestag, und Exaußenminister Sigmar Gabriel (SPD) hatten sich entsprechend geäußert. Die Bundesregierung hingegen schweigt. Mehr als die Tatsache, dass Außenamtschef Heiko Maas, offenbar im Versuch, zu vermitteln, mit seiner kanadischen Amtskollegin und dem saudischen Außenminister telefoniert hat, ist aus Berlin nicht zu hören; im Auswärtigen Amt heißt es, das »Verhältnis von Drittstaaten untereinander« kommentiere man »grundsätzlich nicht«. Die unvermeidliche Pressemitteilung des Ministeriums zur Bombardierung eines Schulbusses durch die von Riad geführte Militärkoalition im Jemen kam sogar ganz ohne die ...
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