Ein Flüchtling namens Abraham
Von Strömen und Rinnsalen: Philipp Thers wichtige Studie »Die Außenseiter« über die Geschichte der Flucht in Europa
Michael Saager»Erzählungen über Flucht und Flüchtlinge durchziehen bereits das Alte Testament«, schreibt Philipp Ther in »Die Außenseiter«. Abraham wandert aus Kanaan ab, die Israeliten fliehen aus Ägypten. Für sein kluges Buch über die Geschichte der »Flucht, Flüchtlinge und Integration im modernen Europa« ist der Professor am Institut für Osteuropäische Geschichte der Universität Wien vor allem in europäische Archive eingetaucht. Immer wieder webt er in die Kapitel die Geschichten einzelner Schicksale. Geflüchtete werden so von Objekten der Wissenschaft zu eigenständigen Akteuren mit Namen.
Viele dieser Protagonisten lebten vor langer Zeit. Die vermögende Hugenotten-Familie Robillard de Champagne etwa floh von 1687 bis 1688 über zehn Stationen nach England und in die Niederlande. Die je nach Darstellung 17- oder 19jährige Tochter Suzanne wurde mit fünf Geschwistern vorausgeschickt. Im dunklen Frachtraum eines Schiffes galt es, die Kleinen ruhig zu halten. Suzanne wur...
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