Kein unschuldiges Spiel
In der polnischen Zeitung Rzeczpospolita erschien am Mittwoch ein Artikel des Autors Marek Migalski zu Nationalismen im Fußball. Er war von 2004 bis 2009 EU-Abgeordneter der konservativen Regierungspartei PiS. Heute ist er an der Universität in Katowice tätig.
Wenn wir die Spiele der WM anschauen, machen wir uns nicht klar, wie sehr wir dabei politisch manipuliert werden. Nicht nur in dem banalen Sinn, dass alle möglichen Politiker bei Gelegenheit der Spiele ins Fernsehen kommen wollen. Die wirkliche Manipulation liegt eine Ebene tiefer: Sie betrifft die Herausbildung patriotischer Einstellungen. Denn der Sport, insbesondere der Fußball, dient dazu, aus Zuschauern Polen, Deutsche oder Senegalesen zu machen, indem er ihnen den Gedanken der Liebe zu ihren Heimatländern nahebringt. (…) Die Kommentatoren bedienen sich nolens volens der Sprache des Krieges: »Türkei macht Ägypten fertig«, »Franzosen besiegen England«, »Polen zwingt Russland in die Knie«. (...)...
Artikel-Länge: 3189 Zeichen
Abo abschließen
Gedruckt
Sechs mal die Woche: Hintergrund und Analysen, Kultur, Wissenschaft und Politik. Und Samstag acht Seiten extra.
Verschenken
Anderen eine Freude machen: Verschenken Sie jetzt ein Abonnement der Printausgabe.