Sanierung ohne Schutz
Berlin: Subunternehmen führte für die Deutsche Wohnen Asbestarbeiten ohne vorgeschriebene Vorkehrungen durch. Risiken tragen Arbeiter und Mieter
Peter SchaberDie Deutsche Wohnen SE, der zweitgrößte Immobilienkonzern Deutschlands, steht im Ruf, sämtliche Bedürfnisse ihrer Mieter dem eigenen Wunsch nach immer höheren Profiten unterzuordnen. Finanziell schwache Bevölkerungsgruppen werden verdrängt, wo hochpreisige Immobilien Rendite versprechen; in die Filetstücke wird investiert, der Rest wird abgeschrieben und verfällt.
Dass dabei auch das gesundheitliche Wohl der Kunden des Wohnungsunternehmens auf der Strecke bleibt, zeigt ein aktueller Fall in Berlin. In einem Haus in der Skalitzer Straße, der Verkehrsader des Szenekiezes Kreuzberg, setzte Deutsche Wohnen die Anwohner giftiger Asbestbelastung aus – offenbar wissentlich.
Ihren Anfang nahm die Geschichte Mitte Mai dieses Jahres. Ein Aushang im Treppenhaus kündigte Instandsetzungsarbeiten in einer seit vielen Jahren leerstehenden Wohnung an. Man sei von der Hausverwaltung beauftragt worden, Baumaßnahmen durchzuführen, schrieb die Firma »MSM Baumanagement«. Und ...
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